Der gewalttätige Gott – Mord und Totschlag in der Bibel

Predigt: Pfarrer Ludwig Burgdörfer

Hans Jansen

Predigt:

Rückfragen zur Predigt:

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Ein Gedanke zu „Der gewalttätige Gott – Mord und Totschlag in der Bibel“

  1. Mit der Geschichte von Abraham, der seinen Sohn Isaak schlachten musste (1Mose 22) konnte auch ich Jahre lang nichts anfangen. Bis ich auf zwei Tatsachen aufmerksam wurde.
    Das erste war, dass Abraham vorher auch schon einmal einen Sohn hat „opfern“ müssen. Auf Geheiß seiner Frau Sara musste er seinen geliebten, erstgeborenen Sohn Ismael zusammen mit dessen Mutter Hagar, buchstäblich „in die Wüste schicken“. Es war zwar die Idee seiner Frau gewesen, aber uns wird erzählt, dass Gott diese Idee unterstützte.
    Zuvor hatte Gott Abraham aber mitgeteilt, dass Ismael der Stammvater eines großen Volkes und von zwölf Fürsten werden würde (1Mose 17,20). Dieses Versprechen wird später wiederholt, und es ist anzunehmen, dass Abraham gerade im Vertrauen auf diese Zusage den Ismael zusammen mit seiner Mutter „in den Tod“ geschickt hat.
    Wie wir wissen, ist die Geschichte später tatsächlich „gut“ ausgegangen….
    Den zweiten „Schlüssel“ zum Verstehen der „Opfergeschichte“ des Isaak fand ich ebenfalls im Alten Testament. Darin ist nämlich regelmäßig von „Kinderopfer“ an den kanaanitischen Gott Baal die Rede (z.B. in 2Kron.28,2-4)
    Abraham lebte als Fremder inmitten von Kanaanitern. Und nun wird er von Gott aufgefordert sich zu „integrieren“. Er soll sich anpassen an die kulturellen Gewohnheiten des Landes, wohin er von Gott geführt wurde.
    Natürlich ist er sich von dem krassen Widerspruch bewusst zwischen dieser Aufforderung und der Verheißung Gottes vom Nachkommen durch Isaak. Aber er vertraute auch diesmal Gottes Zusage. Er traut Gott einfach zu, dass Er auf jeden Fall einen Weg finden wird um Sein Versprechen wahr zu machen. Das zeigen auch seine Worte an die zwei Begleiter die zum Berg Morija mitgegangen waren. Er sagt ihnen, dass Isaak und er zusammen (!) zurückkehren würden. Und der Autor des Hebräerbriefes meint, dass Abraham überlegt hat, dass Gott sogar den Isaak vom Tod hätte auferwecken können….(Hebr.11,18)
    Gottvertrauen (und nicht blinder Gehorsam) ist hier also das große Stichwort, denke ich.
    In seiner Predigt spricht Pfarrer Burgdörfer genau von diesem Vertrauen (siehe dazu auch die Predigtzusammenfassung Nr 16) Aber seine Antwort auf die Frage nach seinem heutigen Verständnis der „Opfergeschichte“ Isaaks zeigt uns, dass das Vorbild Jesu gerade hier (merkwürdigerweise) für ihn keine Bedeutung hat….

    Jaap van Wageningnen
    Haßloch

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