Predigt: Pfarrer Gunter Schmitt
Predigtreihe: Schlüsselelemente im Gottesdienst und im Alltag eines Christen
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Predigt: Pfarrer Gunter Schmitt
Predigtreihe: Schlüsselelemente im Gottesdienst und im Alltag eines Christen
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Predigt: Dietrich Terbrüggen
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Predigt: Pfarrer Gunter Schmitt & Team
Predigtreihe: Essentials des Glaubens nach Dietrich Bonhoeffer
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Predigt: Pfarrer Gunter Schmitt
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Predigt: Pfarrer Gunter Schmitt & Team
Link zu Foto des Westportals der Westminster Abbey
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von Peter Grab
34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum. 35 Und das Volk stand da und sah zu. Aber die Oberen spotteten und sprachen: Er hat andern geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte Gottes. 36 Es verspotteten ihn auch die Soldaten, traten herzu und brachten ihm Essig 37 und sprachen: Bist du der Juden König, so hilf dir selber! 38 Es war aber über ihm auch eine Aufschrift: Dies ist der Juden König. 39 Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! 40 Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? 41 Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. 42 Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! 43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. 44 Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, 45 und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. 46 Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er. 47 Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: Fürwahr, dieser ist ein frommer Mensch gewesen!
Er war der Zenturio – der Hauptmann; er war der Vorgesetzte von 80 bis 100 Soldaten.
In diesen Stunden unter dem Kreuz war er der mächtigste der Anwesenden. Er war der Befehlshaber der Soldaten, die die Kreuzigung durchzuführen hatten. Er war verantwortlich für die ordnungsgemässe Durchführung dieser Hinrichtung. Er hatte schon viele solche Hinrichtungen als verantwortlicher Offizier miterlebt. Er hatte gelernt, sich vom Leid der Hingerichteten, ihren furchtbaren Schmerzen, Leid und Trauer der Angehörigen zu distanzieren, sich darüber hinwegzusetzen mit dem Gedanken, dass sie sich das alles selbst zuzuschreiben hatten.
Er hatte dabei nur seinen Job zu erledigen. Schliesslich waren das alles nach römischem Recht und Gesetz verurteilte Verbrecher. Warum hatte er nur bei dieser Hinrichtung dieses ungute Gefühl? Was zwang ihn dazu, sich ausgerechnet bei dieser Hinrichtung alles, was geschah, so genau anzuschauen? Verrückte Wanderprediger und Aufrührer gab es doch genug in dieser abgelegenen Provinz. Was faszinierte ihn denn an dieser Elendsgestalt so sehr?
Er hört, wie der Verurteilte Gott bittet, seinen Peinigern zu vergeben: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ – Was soll denn das heissen, denkt er: „Ich weiss doch genau, was ich da tue und was meine Männer tun. Wir kreuzigen ein paar verurteilte Verbrecher“. Immer unsicherer wird er in Bezug auf diesen Einen da in der Mitte. Denn er bekommt auch mit, was der mit den beiden Mitgekreuzigten zu verhandeln hat. Was redet der da von „Du wirst mit mir noch heute im Paradies sein“? Was spielt sich denn da überhaupt ab? Alle seine Sicherheiten über das, was bei einer Kreuzigung geschieht, kommen immer mehr ins Wanken. Schliesslich ruft der Verurteilte laut: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände“ und danach – stirbt er. Das alles zusammen mit der unheimlichen Finsternis mitten am Tag macht ihm Angst, denn immer stärker wird die Überzeugung in ihm: Dieser hier war kein zu Recht verurteilter Verbrecher. Im Gegenteil: Er hat wirklich mit Gott in Verbindung gestanden und wir – haben ihn umgebracht. Er – der Hauptmann – wollte doch aber gar nicht gegen Gott handeln, er hatte doch bloss seine Pflicht getan. In dieser Seelennot kommt es zu dem, was Lukas in Vers 47 berichtet: „Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: Fürwahr, dieser ist ein frommer Mensch gewesen!“ Was sagt der Hauptmann da? Als Martin Luther die Bibel ins Deutsche übersetzte, hatte das Wort „fromm“ die Bedeutung: „gerecht“, „rechtschaffen“, „redlich“, „gut“. Genauso meinte es der Hauptmann. „Dieser Mensch da am Kreuz war nicht nur kein zu Recht verurteilter Verbrecher, sondern er war ein ehrlicher, aufrichtiger Mensch, der nichts Falsches getan hat. Das ist mir jetzt völlig klar geworden“ Der Hauptmann kennt die Anklage genau: „Er macht sich selbst zu Gottes Sohn“ und er hatte mitangehört, wie der Angeklagte Pilatus gegenüber bestätigte, dass er ein König sei. Jetzt – hier unter dem Kreuz – erkennt er, dass Jesus nicht gelogen hatte, dass er den Anspruch, Gottes Sohn zu sein, nicht zu Unrecht erhoben hatte. Wie kann es sein, dass ein Heide unter diesen Umständen bekennt: „Dieser Jesus war ein frommer Mensch“? Diese Erkenntnis ist ein Wirken des Heiligen Geistes. Paulus schreibt in 1. Kor. 12,3 „Niemand kann Jesus den Herrn nennen, außer durch den heiligen Geist“. Wir wissen nichts davon, wie es mit dem Hauptmann weiterging. Aber wir haben sein Zeugnis, mit dem er Jesus als Sohn Gottes und König anerkennt. Zu diesem Zeugnis kam er, weil er Jesus angesehen hat – Jesus am Kreuz – Herr Jesus, lass durch den Heiligen Geist im Blick auf dich auch in unseren Herzen das Bekenntnis zu Dir wachsen und reifen
Amen.
Predigt: David Atkinson von Open Doors
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von Gabi Grab
„Und reichst du uns den schweren Kelch den bittern ,des Leids gefüllt bis an den höchsten Rand“ – Diese Liedpassage paßt zum Geschehen auf dem Hügel Golgatha.
Menschen unter dem Kreuz. – Solche die von Berufs wegen da sind: Soldaten, Hohepriester, Schriftgelehrte, Schaulustige, Spötter. Aber auch Menschen, die Jesus nahe stehen, treffen wir an. Von Johannes hörten wir das letzte Mal. Bei den Frauen war Maria dabei.
Wer war ihm näher als seine Mutter?
Maria
Sie steht heute im Mittelpunkt unserer Betrachtung. Was muß sie durchlitten haben. Zu sehen, wie qualvoll ihr Sohn stirbt. Das war wohl der dunkelste Tag in Marias Leben. Das „Warum“ bereitet ihr seelische Qualen und wird aufs Äußerste getrieben, als sie ihren Sohn sprechen hört: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.“ Verzweifelt zieht sie Bilanz: War alles Täuschung? Die Worte des Engels waren so eindrücklich. „Du bist die Begnadete, der Heilige Geist wird über dich kommen, das Heilige, von dir geboren, wird Gottes Sohn genannt werden.“ Und nun! Zu Ende die Hoffnung für Israel auf den verheißenen Messias. Die Verheißung des betagten Simeon liegt Jahre zurück. Noch hallt es in ihren Ohren nach: „Und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen.“ Das ist Wirklichkeit. Hoffnungslosigkeit, Dunkelheit, Traurigkeit hüllen sie ein. Ein Erleben, das bei uns nicht Halt macht. Die quälenden „warums“ bestimmen unser Leben auch. Ein Bekannter von uns hat seinem Leben ein Ende gesetzt. Man weiß nicht warum. Es gibt keine Erklärung. Für die Angehörigen der Alptraum. Vergeblich gehofft, vergeblich gekämpft, vergeblich gebetet? Kommt das bei mir vor? Wie kann es dann weitergehen? Schauen wir auf Maria. Woher bekommt sie Trost und Hilfe? Sie kommt von Jesus: Hören wir die Worte aus Joh.19 ,25-27 „Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“ Nicht irgendjemand wird sie anvertraut. Es ist Johannes. Jesus und Johannes hatten ein besonderes Verhältnis. Johannes ist der Sohn von Marias Schwester Salome. Ein Verwandter kümmert sich um Maria. Jesus sorgt sich im Sterbenskampf um Maria. „Alle eure Sorge werft auf ihn ,denn er sorgt für euch.“ Dies bezeugt auch immer wieder G.H. In allen Schwierigkeiten wird Gottes Wort ihm zum Trost und Hilfe. Dietrich Bonhoeffer verfasst in Bedrängnis die trostvollen Worte. „Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag.Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag.“
Nehmen wir diese Gewißheit mit in diesen neuen Tag.
Predigt: Pfarrer Gunter Schmitt
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Einige Menschen standen auf Golgatha unter dem Kreuz. Pilatus wird genannt, Soldaten, Hohepriester, Schriftgelehrte, ein Hauptmann und andere nicht näher beschriebene Menschen. So auch einige Frauen: Maria, die Mutter Jesu, Maria Magdalena, die Tante Jesu, und Maria, die Frau des Kleopas.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich die Kreuzigung Jesu als eine belebte Angelegenheit, fast wie eine Marktplatzszene: Menschen kamen und gingen, man unterhielt sich, man lästerte, ging seinen täglichen Geschäften nach. Alles war in Bewegung – alles, außer den Frauen.
Von ihnen wird keine Handlung berichtet.
Warum standen sie dort?
Lukas berichtet, dass einige Frauen Jesus nachgefolgt waren, als er durch Dörfer und Städte zog, predigte und das Evangelium vom Reich Gottes verkündigte. Lk 8, 1
Auf diesem Weg hatten die Frauen Jesus mit ihrem Besitz unterstützt; sie schienen wohlhabende Frauen gewesen zu sein.
Auf dem Weg mit Jesus hatten die Frauen Erfahrungen mit ihm gemacht: Sie hatten gesehen, wie Menschen heil wurden, Dämonen ausfuhren, Lahme gingen, Blinde von Farben und Bildern erzählen konnten. Und nicht nur andere Menschen waren heil geworden, auch sie selber. Von Maria Magdalena wissen wir, dass Jesus sie von 7 bösen Geistern befreit hatte; auch von einigen anderen Frauen berichtet Lukas, dass sie durch Jesus geheilt worden waren.
Und sie hatten Jesus predigen gehört; sie hatten gehört, wie er vom Reich Gottes und von dem liebenden Vater im Himmel erzählte.
Nun aber standen die Frauen unter dem Kreuz. Alles Hoffen auf eine bessere Welt, auf einen liebenden Gott, auf ein neues Leben schien zerschlagen; wie erstarrt standen sie inmitten der Schaulustigen.
An was sie wohl dachten, während sie dort standen?
Vielleicht regten sich die Worte Jesu in ihren Herzen, die sie auf dem Weg mit ihm gehört hatten: Ich bin das Licht der Welt; ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; wer mich sieht, sieht den Vater.
Ob sie daran dachten, dass Jesus vorausgesagt hatte, dass er Leiden und Sterben, aber am dritten Tag auferstehen würde?
Auch wir können wie diese Frauen Menschen unter dem Kreuz sein. Als sie unter dem Kreuz standen, war alles, woran sie sich in den letzten Monaten geklammert hatten, im Begriff zusammenzubrechen. Ihr Lebensfundament, ihre Hoffnung, ihr Glaube hing dort am Kreuz.
In dieser Situation können uns die Frauen Vorbild sein. Auch in unserem Leben können uns Situationen und Erfahrungen unseren Glauben und damit die Hoffnung auf Jesus nehmen: Krankheit, Scheitern, Tod, zerbrochene Beziehungen, Feindschaften.
Die Frauen aber lehren uns, eben nicht zu fliehen, sondern zu bleiben, an Jesus festzuhalten, so absurd es auch zu sein scheint. Und sie lehren uns, diese Erfahrung nicht alleine durchzustehen: Als Schwestern im Glauben stehen sie zusammen unter dem Kreuz.
Und genau das dürfen auch wir tun, wenn unser Glaube zu zerbrechen droht: Gemeinschaft mit unseren Geschwistern suchen, gemeinsam beten und in der Bibel lesen, um uns an die Worte zu erinnern, die Jesus gesprochen hat. Um uns daran zu erinnern, dass sein Tod am Kreuz für uns geschah – damit wir Vergebung unserer Schuld und dadurch freien Zugang zum Vater im Himmel haben. Und um uns daran zu erinnern, dass Jesus als Sohn Gottes durch seine Auferstehung größer ist als die Widrigkeiten unserer Welt – aller Erfahrung zum Trotz. Die Frauen durften das 3 Tage später erfahren, weil sie, als Jesus bereits im Grab lag, noch zu ihm kamen. Für sie wurde es Ostern – und wie viel mehr auch für uns.
Amen.